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News | 16.8.2022

Energiebildung für Ukrainer:innen

Mit einer Ausschreibung rief die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz (DSV) dazu auf, bis 15. August 2022 Projektanträge für eine Bildungskampagne zum Thema Energiesparen für Verbraucher:innen einzureichen, die aufgrund des Krieges aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind.

Hintergrund

Bereits Ende 2021 stiegen die Energiekosten stark – und der Trend hält weiter an. Der Krieg in der Ukraine und ein viel diskutierter Gas-Lieferstopp sorgen für steigende Gaspreise. Anbieter erhöhen reihenweise ihre Tarife für die privaten Haushalte. Einige Anbieter haben kurzfristig Kündigungen ausgesprochen, andere stellen ihre Energielieferungen ein. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat am 23. Juni 2022 die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Die Störung der Gasversorgung macht diesen Schritt erforderlich. Habeck appellierte an alle Verbraucher:innen, den Gasverbrauch möglichst weiter zu reduzieren, um jetzt Vorsorge zu treffen und im Winter vorbereitet zu sein. Energie ressourcensparend einzusetzen, ist aus Kosten- und Umweltgründen dringlicher denn je. Hierfür ist Verbraucherbildung ein grundlegendes Element und Voraussetzung.

Im Juni 2022 wurden rund 855.000 Personen aus der Ukraine im deutschen Ausländerzentralregister (AZR) registriert. Auch wenn viele Geflüchtete schnellstmöglich in ihre Heimat zurückkehren möchten, werden sie noch einige Zeit in Deutschland verbringen müssen. In vielen Lebensbereichen benötigen sie daher langfristig Unterstützung. Da die kalte Jahreszeit vor der Tür steht und die Energiekosten immer weiter steigen, ist es wichtig, die Ukrainer:innen mit Informationen rund um das Thema zu versorgen und vor Kostenfallen zu warnen. Neben der Sprachbarriere kommt erschwerend hinzu: Die Ukraine konnte sich in der Vergangenheit vollständig selbst mit Energie versorgen. Das Thema Energiesparen war daher dort vor dem Krieg ein untergeordnetes. Umso wichtiger ist es jetzt, den Ukrainer:innen in Deutschland im Bereich Energiesparen speziell aufgearbeitete Informationen dazu an die Hand zu geben.

Abhilfe schaffen soll ein Projekt in Form einer öffentlichkeitswirksamen Medienkampagne, das Ukrainer:innen für einen ressourcen- und geldsparenden Energieverbrauch sensibilisiert und über Handlungsoptionen aufklärt.

Antragsberechtigte Organisationen und Verbände haben ihre Projektideen eingereicht. Im September wird der Stiftungsvorstand entscheiden, welches eingereichte Projetvorhaben den Förderzuschlag erhält. Bereits im Oktober soll das Projekt starten.An dieser Stelle halten wir Sie dazu auf dem Laufenden.

Die DSV unterstützt Projektvorhaben mit dem Ziel, Verbraucherschutz und Verbraucherinformation bundesweit zu fördern. Einen Schwerpunkt ihrer Förderaktivitäten bildet die Stärkung von Konsum- bzw. Alltagskompetenzen.