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Gegründet vom Verbraucherzentrale Bundesverband und seinen Mitgliedsorganisationen
zwei Mädchen packen Essen as Alufolie aus

Verbraucherbildung in der Grundschule

Worum geht es?

Je früher, desto besser: Es gibt kein Mindestalter für Verbraucherbildung. Die Pestalozzischule in Neumünster ist bundesweit die erste Grundschule, die modellhaft Verbraucherbildung im Schulalltag curricular verankert. Sie öffnet den Weg für die Verstetigung von Verbraucherbildung im Grundschulbereich.

Hintergrund

Mit Beginn des Schuljahres 2009/2010 hat Schleswig-Holstein als erstes Bundesland das Fach Verbraucherbildung an weiterführenden Schulen verpflichtend eingeführt. Allerdings sind Gymnasien sowie Grundschulen nicht von dieser Regelung betroffen. Ein Mindestalter für Verbraucherbildung gibt es nicht – lediglich die Vermittlung ist eine andere. So sieht es zumindest die Pestalozzischule in Neumünster. Daher hat sich die Grundschule mit auslaufender Regionalschule und insgesamt 272 Schülerinnen und Schülern auf den Weg zur Verbraucherschule gemacht. Der Einstieg in die Verbraucherbildung ist über die Regionalschule erfolgt und hat die Idee erweckt, Verbraucherbildung in den Grundschulbereich auszuweiten. Es bestehen bereits Aktionen für die Grundschule, zum Beispiel die jährliche Vorhabenwoche zu Themen rund um Lebensmittel und Ernährung. Die Schule ist offen für Kooperationen mit externen Partnern wie die Stadtwerke Neumünster oder das Schleswig-Holstein Energieeffizienz-Zentrum e.V. (SHeff-Z).

Inhalte und Ziele

Seit September 2015 hat sich die Pestalozzischule mit Unterstützung der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein auf den Weg gemacht, verstärkt Maßnahmen im Sinne der Verbraucherbildung umzusetzen. Im Rahmen des Projektes baut die Schule ihre begonnene Arbeit in diesem Bereich aus. Bereits bestehende Angebote werden zu einem schulinternen Fachcurriculum erweitert, damit Verbraucherbildung ein Teil des Gesamtkonzeptes und Schulalltages wird.

Alle am Schulleben beteiligten Akteure werden einbezogen – die Schulleitung, Lehrkräfte, Schülerschaft und Eltern. Die Inhalte der Maßnahmen orientieren sich an den Kernbereichen der Verbraucherbildung, also Ernährung, Finanzen, Medien und nachhaltiger Konsum. In stetiger Absprache koordinieren Projekt- und Schulleitung die Maßnahmen an der Schule, während Lehrkräfte verschiedene Fortbildungen erhalten. So lag der Fokus des Schulentwicklungstages für Lehrkräfte im November 2015 auf Verbraucherbildung und ihrer Umsetzung im Schulalltag.

Die Pestalozzischule bietet ihren Schülern in ihrer Freizeit die Möglichkeit, an Arbeitsgruppen (AG) teilzunehmen. Um die Verbraucherbildung stärker in den Mittelpunkt zu stellen, wird neuerdings eine AG Verbraucherbildung angeboten. Die bevorstehenden Projekttage in 2016 sollen unter dem Motto Klimaschutz und Ernährung laufen und werden in Kooperation der Lehrkräfte mit der Verbraucherzentrale durchgeführt. Bisher erfolgreiche Elternaktionen wie der Informationstag zu gesundem Frühstück werden mit verschiedenen Schwerpunkten fortgesetzt. Die Schulleitung, Lehrkräfte und Eltern arbeiten in diesem Prozess zusammen, um den Schülerinnen und Schülern notwendige Alltagskompetenzen zu vermitteln und sie auf das Leben als Verbraucher vorzubereiten.

Gesellschaftliche Wirkung

Durch ein stärkeres Bewusstsein für Verbraucherthemen können Schüler ihre Entscheidungen besser abwägen und bewusster treffen. Denn der kontinuierliche und erlebbare Lebensweltbezug ermöglicht die nachhaltige Entwicklung von persönlicher Haltung. Kompetenzen für den Alltag sind nicht nur für Einzelne, sondern auch für das Gemeinschaftsleben förderlich. Je früher sich Verbraucherbildung im Bewusstsein verankert, desto besser kann der Alltag in Familie, Beruf und Gesellschaft bewältigt werden.

Was eine Verbraucherschule ausmacht und wie Verbraucherbildung im Schulalltag aussieht, zeigen ein Kurzvideo über Verbraucherbildung an der Pestalozzischule Neumünster und ein Schülervideo der Gemeinschaftsschule Wilster.

Weitere Infos unter Pestalozzischule Neumünster

Projekt Steckbrief
Laufzeit
September 2015 bis Juni 2018
Fördersumme
68.764 €
Projektvolumen
68.764 €